- Auf einem Nadelkissen
- Die Halskette der Prinzessin Fiorimonde
- Die Windfeen
Auf einem Nadelkissen
und andere Märchen
von Mary De Morgan
(Im Original: On a Pincushion and Other Fairy Tales)
TB 192 Seiten, 18,90 EUR [D]
ISBN 978-3-7597-4876-8

In ihrem ersten Märchenband erzählt Mary De Morgan, wie sich auf einem Nadelkissen eine Brosche, eine Tuch- und eine Stecknadel untereinander drei Märchen erzählen, darunter die Geschichte eines hochmütigen und eingebildeten Mädchens, das durch einen Zauber sein Spiegelbild und durch ein weiteres Unglück die Schönheit verliert und am Ende erkennt, dass es eigentlich nur um die Liebe geht.
Nach den ersten drei Märchen folgen noch vier weitere: Ein Märchen von einem Schuhmacher, der mit seinen massenhaft produzierten Schuhen ein ganzes Dorf verhext. Ein Märchen von einer Königin, die durch einen bösen Zauber ihr prachtvolles Haar verliert und wie es einem tapferen Helden gelingt, den Haarbaum zu finden und noch eine verzauberte Frau zu befreien. Ein Märchen von einer lebhaften und unangepassten Prinzessin, die von einer guten Fee durch eine brave Prinzessin-Nachbildung ersetzt wird und am Ende lieber in Freiheit leben will. Und schließlich noch das Märchen von einem einsamen kleinen Jungen, der mit einer Behinderung kaum aus dem Haus kommt, der aber kraft eines Zaubers durch die Welt fliegen kann, um die Liebe der Feuerfee-Prinzessin zu ihrem Wasserfeen-Prinzen zu retten.
- Die Geschichte von der eingebildeten Lamorna
- Die Saat der Liebe
- Die Geschichte des Opal
- Siegfrid und Handa
- Der Haarbaum mit Die Geschichte von Trevina
- Eine Spielzeugprinzessin
- Durch das Feuer
Die Märchen sind wundervoll gestaltet mit Illustrationen von William De Morgan (1839–1917), dem ältesten Bruder der Schriftstellerin, in der damaligen Zeit ein bekannter Künstler und Designer.







Die Halskette der Prinzessin Fiorimonde und andere Märchen
von Mary De Morgan
(Im Original: The Necklace of Princess Fiorimonde and Other Stories)
TB 156 Seiten, 18,90 EUR [D]
ISBN 978-3-7597-4389-3

In ihrem zweiten Märchenband erzählt Mary De Morgan, wie Prinzessin Fiorimonde der vom Vater gewünschten Hochzeit aus dem Weg geht, indem sie alle Prinzen und Könige, die um sie freien, verzaubert – und natürlich kommt am Ende ein junger Held, der sie alle wieder befreit. In weiteren Märchen geht es um eine lange Wanderschaft, nachdem die verzauberte Geliebte verloren ist, und um einen Prinzen, der viele Jahre schwere Arbeit leistet, um das verzauberte Herz einer Prinzessin zu befreien. Die nächsten Märchen zeigen durchaus humoristische Züge, beispielsweise die klugen Könige, die lieber als Hirten oder Handwerker arbeiten, um von der lästigen Regierungsarbeit verschont zu bleiben. Das letzte Märchen zeigt wieder eine für Mary De Morgan typische starke Frauenfigur, aber auch das ist wieder eines ihrer Märchen ohne das traditionelle Happy End.
- Die Halskette der Prinzessin Fiorimonde
- Die Wanderschaft des Arasmon
- Das Herz der Prinzessin Joan
- Das Hausiererpack
- Das Brot der Unzufriedenheit
- Ihr drei klugen Könige
- Die weise Prinzessin
Die Märchen sind wundervoll gestaltet mit Illustrationen Walter Crane (1845–1915), der auch heute noch für seine künstlerischen Werke bekannt ist.









Die Windfeen
und andere Märchen
von Mary De Morgan
(Im Original: The Wind Fairies and Other Tales)
TB 196 Seiten, 18,90 EUR [D]
ISBN 978-3-7597-5092-1

In ihrem dritten und letzten Märchenband erzählt Mary De Morgan die Geschichte eines Mädchens, das von den Windfeen das Tanzen erlernt, aber dieses Geheimnis nie im Leben verraten darf … später als Mutter von zwei kleinen Kindern gerät sie durch dieses Geheimnis in Todesgefahr.
Das zweite Märchen zeigt sehr humoristisch, wie verhängnisvoll es sein kann, einen Schein vorzugeben, der nicht zum echten Sein passt. Das dritte Märchen erzählt von einer engen und innigen Beziehung, in welcher der eine ohne den anderen nicht leben mag. Abgesehen von der Geschichte mit der Katze, die einen alten geizigen Mann bekehrt, geht es in den weiteren vier Märchen um starke Frauen, die ihren Weg gehen. Und das letzte Märchen zeigt, wie ein Mann in die Fänge eines bösen Gnoms gerät und wie es ihm mit seiner Frau gelingt, sich daraus zu befreien.
- Die Windfeen
- Die eingebildete Kesta
- Der Teich & der Baum
- Naninas Schafe
- Der Becher der Zigeunerin
- Die Geschichte einer Katze
- Der stumme Othmar
- Die Regenmaid
- Der Ackermann & der Gnom
Die Illustrationen in diesem Märchenband stammen von Olive Cockerell (1869–1910), die später zusammen mit Helen G. Nussey ein Buch über „French Gardens in England“ herausbrachte.








Über Mary De Morgan
Mary Augusta De Morgan (1850-1907) kam als jüngstes Kind des Mathematikers Augustus De Morgan zur Welt. Über ihre Kindheit ist nicht viel bekannt. Laut den Aufzeichnungen ihrer Mutter, die wohl eine Spiritistin war, hat sie als 6-jähriges Mädchen geträumt, sie hätte mit ihrer drei Jahre zuvor verstorbenen größeren Schwester Alice in einem Juwelengarten gespielt. Trotz dieser Episode stand sie spiritistischen Sitzungen jedoch eher skeptisch gegenüber.
Von Zeitgenossen wurde sie beschrieben als ein sehr lebhaftes und lebenslustiges, aber auch altkluges Mädchen. Einer Anekdote zufolge soll sie im Alter von 13 Jahren gegenüber dem Maler, Illustrator und Bildhauer Henry Holiday geäußert haben, dass „alle Künstler Dummköpfe sind“.

Mehr über ihre Entwicklung
Als junge Erwachsene lebte sie zunächst bei ihrem älteren Bruder William De Morgan im Haushalt, bis dieser 1887 die Malerin Evelyn Pickering heiratete. Danach lebte sie allein für sich und verdiente ihr Geld als Stenotypistin. William De Morgan war ein bedeutender Künstler und Designer, später auch ein Schriftsteller, der in den 1860er Jahren mit William Morris, Edward Burne-Jones, Walter Crane, Dante Gabriel Rossetti und anderen Künstlern in Kontakt kam. Aus diesem Kreis wurde die „Arts and Craft“ Bewegung gegründet. Die Mitglieder verstanden sich als Nachfolger der Präraffaeliten und setzten sich für die traditionelle Handwerkskunst und gegen die Auswüchse der Industrialisierung ein.
Diese Kontakte haben auch Mary De Morgan in ihrer literarischen Entwicklung beeinflusst. In „Siegfried und Handa“ und auch in „Das Brot der Unzufriedenheit“ wird handwerkliche Arbeit eines Schuhmachers oder Bäckers gelobt, industrielle Massenproduktion jedoch als Übel dargestellt. Generell scheinen Reichtum und Macht in ihren Märchen nur wenig erstrebenswert zu sein.
Mehr über ihr Werk
Mary De Morgan war zudem ein Mitglied der Frauenrechtsorganisation Women’s Franchise League, die unter anderem für das Wahlrecht von Frauen eintrat. Das hat ebenso ihre (gesellschafts-)politischen Ansichten beeinflusst, wie sich in einigen starken und eigenwilligen Frauenfiguren ihrer Märchen zeigt. Beispielsweise Hulda, die ihrem durch einen Zauber stumm gewordenen Freund Othmar die Stimme zurückbringen kann. Ungewöhnlich auch die Geschichte der Spielzeugprinzessin, die als kleines Mädchen immer angehalten wird, lieb und brav zu sein, was so gar nicht zu diesem lebhaften Kind passt. Eine gute Fee ersetzt das Mädchen durch eine täuschend echte Puppe, die immer brav das sagt oder tut, was von ihr erwartet wird, und die auch niemals laut ist oder lauthals lacht. Nachdem die echte Prinzessin erwachsen geworden ist, bringt die gute Fee sie zurück, aber der Vater kann mit der eigenwilligen und lebhaften jungen Frau nichts anfangen, die auch mal schreit oder lacht und auch ansonsten ihren eigenen Kopf hat. So endet auch dieses Märchen weniger traditionell, aber dafür herrlich unkonventionell.
Was von ihr geblieben ist
Mary De Morgan ist aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme nach Kairo gezogen und hat dort an einem Internat gearbeitet. 1907 ist sie an Tuberkulose verstorben, ihre Grabstätte ist nicht auffindbar und auch ansonsten sind viele ihrer biografischen Daten im Dunkel der Vergangenheit verschwunden. Was geblieben ist, sind ihre drei Märchenbände. Mary De Morgans Märchen weichen ein Stück weit von den Märchentraditionen ab und beleuchten auch gesellschaftliche und politische Themen ihrer Zeit. Sie war zu ihrer Zeit eine angesehene Schriftstellerin, deren Werke sowohl Kinder als auch Erwachsene begeisterten. Auch heute gelten ihre drei Märchenbücher noch immer als wertvolle Schätze der englischen Literatur.
Wer Lust hat auf ungewöhnliche Märchen, wird in ihrem Werk sicherlich passende Beispiele finden …
